Zwillinge bei der Insemination

Zwillinge Insemination

Die Wahrscheinlichkeit bei der Inseminationsbehandlung Zwillinge zu bekommen 

Bei der künstlichen Befruchtung Zwillinge zu bekommen ist keine Seltenheit. Das hört man immer wieder. Viele Fragen uns daher häufig, ob dies auch für die Insemination geltend ist. Bekommen unsere Kundinnen nach der Behandlung Zwillinge? Ja, das kommt vor. Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering.  

In den Jahren 2021 + 2022 sind nach der Insemination in unserer Klinik 7 Zwillingspaare auf die Welt gekommen. Das bedeutet, dass nur 1,2 % aller erfolgreichen Behandlungen eine Mehrlingsschwangerschaft mit sich geführt haben.  

Maria und Nicole sind eins der Paare, die bei uns Zwillinge bekommen haben. Ihre Geschichte können Sie hier lesen.

Im Folgenden erläutern wir Ihnen wann die Wahrscheinlichkeit bei der IUI-Behandlung Zwillinge zu bekommen erhöht ist und warum es äußerst selten ist, dass wir dies in unserer Kinderwunschklinik erleben. 

Was ist eine Insemination (IUI)? 

Die Insemination wird auch als IUI bezeichnet, welches eine Abkürzung für intrauterine Insemination darstellt. Dies bedeutet, dass bei der Behandlung gereinigte Spermien mit Hilfe eines Katheters in die Gebärmutter geführt werden. Die Insemination ist die schonendste Variante, wenn von der Kinderwunschbehandlung gesprochen wird. 

Sie können hier mehr darüber erfahren, wie die Insemination bei uns in der Diers Klinik abläuft 

Die IUI-Behandlung eignet sich vor allem für Frauen, die komplett gesund sind und keine Probleme mit ihrer Fruchtbarkeit haben.  

Bei uns in der Klinik behandeln wir daher insbesondere folgende Frauen/Paare:

Wie hoch sind die Chancen bei der Insemination Zwillinge zu bekommen?

Zwillinge sind faszinierend und das Entstehen von Zwillingen ist noch faszinierender. Zwillinge werden in eineiige und zweieiige unterteilt: 

  • Zweieiige Zwillinge:
    Wenn zweieiige Zwillinge entstehen, hat die Mutter in dem Zyklus, wo es zur Schwangerschaft kommt, zwei Eizellen gereift. Bei der Ovulation werden diese Eizellen freigegeben und von den Eileitern aufgegriffen. Falls beide Eizellen mit je seine eigene Samenzelle befruchtet werden, können diese sich beide in der Gebärmutter einnisten und entwickeln. Auf die Weise entstehen also zwei Embryos. Die zwei Kinder sind damit aus je ihrer eigenen Eizelle und ihrer eigenen Samenzelle entstanden.  
  • Eineiige Zwillinge:
    Eineiige Zwillinge entstehen, wie der Name es andeutet, aus nur einer Eizelle. Die befruchtete Eizelle teilt sich in den ersten Tagen nach der Befruchtung und damit entstehen aus nur 1 Eizelle und 1 Samenzelle 2 Embryos. Je nachdem an welchen Tagen die Eizelle sich teilt, können die Embryos sich unabhängig voneinander oder zusammen in der Gebärmutter einnisten. 

Bevor wir die Insemination durchführen, machen wir immer eine Ultraschalluntersuchung. Falls wir beim Ultraschall zwei gereifte Follikel erkennen, ist die Chance, dass Zwillinge entstehen etwas erhöht. In dem Fall würden dann zweieiige Zwillinge entstehen.

Wie bereits erwähnt, liegen die Chancen bei der IUI-Behandlung Zwillinge zu bekommen, aber trotzdem unter 2 %. Die Chancen sind vergleichbar mit den Chancen, wenn man auf natürlichem Weg mit seinem Partner versucht schwanger zu werden. Die Zahlen sind deswegen vergleichbar, weil die Inseminationsbehandlung bei uns im natürlichen Zyklus durchgeführt wird. 

Natürliche Faktoren, die die Chancen auf Zwillinge erhöhen

Es gibt aber einige natürliche Faktoren, die die Chance auf Zwillinge erhöhen. Diese Faktoren gelten daher auch bei der IUI-Behandlung:  

  • Alter
    Die Chancen zweieiige Zwillinge zu bekommen steigen mit dem Alter. Frauen, die älter als 35 Jahre alt sind bekommen häufiger Zwillinge als jüngere Frauen. Dies hängt mit dem Hormon FSH zusammen, welches die Reifung der Follikel beeinflusst. Wenn der FSH-Wert steigt, steigt auch die Tendenz mehrere Follikel zu reifen und damit steigt die Chance, dass mehr als eine Eizelle freigegeben wird.  

  • Erhöhter BMI
    Frauen, die einen BMI von über 30 haben, haben laut Studien eine höhere Chance mit Zwillingen schwanger zu werden. Allerdings sind Risiken während der Schwangerschaft bei einem hohen BMI ebenfalls erhöht.

  • Familie
    Die Tendenz, dass beim Eisprung mehrere Follikel gereift sind und damit mehr als 1 Eizelle freigegeben wird, ist erblich. Wenn die Frau selbst Zwilling ist oder es mütterlicherseits Zwillinge in der Familie gibt, sind die Chancen somit erhöht, dass bei der Ovulation zwei Eizellen freigegeben und befruchtet werden. 

Dadurch werden die Chancen auf Zwillinge bei der Insemination erhöht

Die obengenannten Faktoren haben ebenfalls einen Einfluss auf die Chance bei der IUI-Behandlung Zwillinge zu bekommen. Davon abgesehen werden die Chancen nur dadurch erhöht, wenn die Frau vor dem Eisprung mit Hormonen behandelt wird.  

Die Hormonbehandlung unterstützt die Follikelreifung in den Eierstöcken und kann dazu führen, dass mehr als 1 Follikel heranwächst. Da die Hormonbehandlung unterschiedlich auf Frauen wirkt, ist es wichtig, dass beobachtet wird, wie viele Follikel heranreifen.  

Falls 2 oder 3 Follikel gereift sind, kann die Insemination durchgeführt werden, wobei die Chance auf Zwillinge erhöht ist. Sollten jedoch mehr als 3 Follikel gereift sein, wird keine IUI durchgeführt, da die Risiken dabei für sowohl Mutter als auch Föten zu hoch sind. 

Chancen auf Zwillinge bei anderen Varianten der Kinderwunschbehandlungen als die Insemination

Da die Insemination meist ohne Hormonbehandlung durchgeführt wird, sind die Chancen Zwillinge zu bekommen sehr gering.  

Statistisch gesehen steigt aber die Anzahl der Zwillingsgeburten. In Deutschland wurden somit im Jahr 2019 14400 Zwillinge geboren – fast 3000 mehr als noch im Jahr 2012. Im Vergleich zu den 80’er Jahren hat sich die Anzahl sogar verdoppelt.  

Der Grund dafür? Die Kinderwunschbehandlung hat sich in den Jahren rasend entwickelt und immer mehr Frauen und Paare erfüllen sich mit Hilfe der künstlichen Befruchtung den Kinderwunsch. Wenn von „künstlicher Befruchtung“ die Rede ist, geht es meist um die Behandlungsformen IVF und ICSI.  

Bei der IVF-Behandlung wird die Frau mit Hormonen stimuliert, damit viele Eizellen reifen. Diese werden dann bei einem Eingriff aus den Eierstöcken entnommen, um im Labor künstlich mit Samen befruchtet zu werden. Dies kann entweder per in Vitro (im Glas = IVF) geschehen oder via die ICSI-Behandlung, wo eine einzelne Samenzelle direkt in die Eizelle geführt wird.  

Erst wenn das Embryo sich im Labor entwickelt hat, wird diese zurück in die Gebärmutter geführt, wo diese sich einnisten muss, damit es zu einer Schwangerschaft kommt. Wenn mehr als 1 Embryo in die Gebärmutter zurückgelegt wird, steigt die Chance Zwillinge zu bekommen.

Mittlerweile setzen die meisten Kinderwunschkliniken in der Regel aber nur 1 Embryo ein, wodurch die Chance nicht sonderlich erhöht ist. 

Risiken und Komplikationen in Verbindung mit Zwillingen bei der Insemination 

Eine Mehrlingsschwangerschaft wird auch immer als Risikoschwangerschaft betrachtet. Dies gilt sowohl, wenn man auf natürlichem Weg schwanger geworden ist als auch bei der erfolgreichen Insemination. Komplikationen treten sowohl bei der Mutter als auch bei den Föten häufiger auf als im Vergleich mit einer Schwangerschaft, wo nur 1 Fötus vorhanden ist. 

Frauen, die mit Zwillingen schwanger sind, haben ein höheres Risiko einer frühen Fehlgeburt als Frauen, die nur mit 1 Kind schwanger sind. Bei einer Zwillingsschwangerschaft steigt außerdem das Risiko, dass es zu einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) kommt und auch das Risiko bzgl. Schwangerschaftsdiabetes ist bei einer Mehrlingsschwangerschaft erhöht.  

Bei Zwillingsschwangerschaften kommt es häufiger zu Frühgeburten, welches je nach erreichter Schwangerschaftswoche weitere Risiken mit sich bringen kann.

Das Risiko angeborener Missbildungen ist bei Zwillingen im Vergleich mit Einlingen um 70 % erhöht und auch Wachstumsbehinderungen werden bei Zwillingen häufiger festgestellt. 

Eine Zwillingsschwangerschaft ist an sich nicht gefährlich und meist verläuft diese zum Glück ohne Komplikationen. Es ist aber umso wichtiger, dass Sie Ihre Kontrolltermine einhalten und häufiger mit Ultraschall kontrolliert wird, dass die Föten sich richtig entwickeln, falls Sie Zwillinge erwarten.  

Wir wünschen allen kommenden Zwillingseltern ganz viel Glück!

Blogbeitrag verfasst von Line, Kinderwunschkoordinatorin

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