Herzmama und Bauchmama

Two mums

Anna und Michelle: Herz- und Bauchmama 

Michelle (28 Jahre alt) und Anna (30 Jahre alt) sind Ende letzten Jahres stolze Mütter von ihrem Sohn Aiden geworden. Das Paar kommt aus der Nähe von Bremen und kennt sich schon seit 2013. Die beiden sind damals schnell ein Paar geworden und zu Michelles 18. Geburtstag hat Anna ihr einen Heiratsantrag gemacht. Verheiratet sind die beiden seit Oktober 2015.  

Wir hatten das große Glück Michelle und Anna hier in der Klinik auf ihrem Kinderwunschweg zu begleiten. Michelle ist bei uns schwanger geworden und die beiden bezeichnen daher sie als Bauchmama, während Anna die Herzmama ist.  

Aiden Diers Klinik

In diesem Blogbeitrag könnt ihr die Geschichte der beiden lesen und mehr über ihr Erlebnis bei uns in der Klinik erfahren. 

Früher Kinderwunsch 

Obwohl sich Michelle und Anna jung kennengelernt haben, war schnell klar, dass sie sich in Zukunft eine gemeinsame Familie wünschten. Bereits vor ihrer Hochzeit haben sie sich mit dem Thema Kinderwunsch auseinandergesetzt und diesen verfolgt.  

Zu dem Zeitpunkt war es Anna, die versuchen wollte, schwanger zu werden. Der Versuch folgte per Bechermethode mit einem privaten Spender. Der Versuch war nicht erfolgreich, aber die beiden erzählen uns auch, dass sie zu dem Zeitpunkt den Kinderwunsch noch nicht ganz so ernsthaft verfolgten. Daher war es kein harter Schlag als der Versuch nicht glückte.  

Fünf Jahre später war der Kinderwunsch wieder da und dieses Mal haben die beiden diesen konkreter verfolgt. 2020 und 2021 haben Michelle und Anna erneut versucht schwanger zu werden. Dieses Mal per Heiminsemination, welches damals noch zugelassen war.  

3–4-mal hat sich das Paar Samen von einer Samenbank zuschicken lassen, um diese dann vaginal einzuführen. Auch diese Versuche waren leider nicht erfolgreich.  

Gedanken zur Kinderwunschreise 

Michelle und Anna hatten vorab sehr sehr viele Gedanken zum Thema Kinderwunsch und sagen auch, dass ihre Köpfe ständig in Arbeit waren: 

  • Wie geht das überhaupt? 
  • Wer von uns beiden wird schwanger? 
  • Was müssen wir vorher abchecken lassen? 
  • Private Spende oder in die Kinderwunschklinik? 
  • Mit welchen Kosten sind zu rechnen? 

Eine große Sorge war auch immer wieder für beide, dass es vielleicht gar nicht klappen würde.  

Bekannter Spender  

Das Thema Spender war das erste Mal 2015 aktuell, als Michelle und Anna per Bechermethode versuchen wollten, dass Anna schwanger wird.  

„Wir waren zu Beginn in verschieden Foren unterwegs und haben überlegt einen Spender aus dem Internet zu nehmen. Wir haben uns allerdings dagegen entschieden.“  

Für den Versuch zuhause hat das Paar damals Samen von einem Spender aus dem Bekanntenkreis bekommen. Heute sagt das Paar aber, dass diese Variante für sie gar nicht mehr in Frage käme. 

Zum einen hatten sie die Finanzen noch nicht, um mit einer Samenspender von einer Samenbank die Behandlung zu machen. Daher hatten sie sich für den günstigeren Weg entschieden. Zum anderen ist es für Michelle und Anna wichtig geworden, dass es keinen Vater geben soll. Auch die Variante mit einem „Onkel“, der dann vielleicht doch das Kind mehr sehen möchte als zuerst gedacht, kam für das Paar einige Jahre nach dem Bechermethoden-Versuch nicht mehr in Frage.  

Spender aus der Samenbank 

Als das Paar 2020 anfing sich bzgl. der Heiminsemination mit Samen von Samenbanken zu informieren, sind sie im Internet auf die SellmerDiers Samenbank (heute Born Donor Bank) gestoßen. 

In den Jahren zwischen dem Versuch per Bechermethode und den Überlegungen zur Heiminsemination hatte das Paar eine „Kinderwunsch-Pause“ eingelegt.  

„In der Zeit ist man auch etwas Erwachsener geworden. Und eben in dieser Zeit haben wir entschieden das für uns nur ein geschlossener Spender in Frage kommt.“ 

Michelle und Anna waren sich schnell einig, dass ein No ID-Release Spender für sie die richtige Kategorie ist. Generell haben sich die beiden über alles ausführlich besprochen und jede Entscheidung wurde gemeinsam gefällt.  

Mittlerweile hatte sich leider herausgestellt, dass Anna aus gesundheitlichen Gründen nicht schwanger werden sollte. Daher sollte die Behandlung jetzt bei Michelle erfolgen und es ist dadurch klar geworden, dass Anna die Herzmama sein würde.  

Als Anna und Michelle sich die Spenderprofile angesehen haben, war es ihnen wichtig, dass eine gewisse Ähnlichkeit zur Herzmama besteht. Auch bei der endgültigen Spenderwahl waren die beiden sich dann schnell einig. 

Der Weg in die Kinderwunschklinik

Nachdem einige Versuche per Heiminsemination nicht erfolgreich waren, haben sich Michelle und Anna überlegt die Kinderwunschbehandlung in einer Klinik zu verfolgen.  

Die Entscheidung für die Diers Klinik war einfach, weil Michelle und Anna die SellmerDiers Samenbank genutzt hatten und die Mitarbeiter dort unsere Klinik empfohlen hatte.   

In eine deutsche Klinik zu gehen, kam für die beiden aus zwei Gründen nicht in Frage: 

  • Die Kosten sind in Deutschland um einiges höher  
  • No ID-Release Spender sind in Deutschland nicht zugelassen 

Den Termin für das Erstgespräch in unserer Klinik haben die beiden für Dezember 2021 gebucht. Michelle sagt dazu: 

„Ich kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen. Wir waren beide so wahnsinnig aufgeregt.“ 

Michelle hat als Bauchmama nach dem Gespräch alle notwendigen Untersuchungen bei ihrer Frauenärztin machen lassen und das Paar hat die empfohlenen Ovulationstests von Clearblue und Facelle gekauft.  

Bereits im Januar haben sich Michelle und Anna Urlaub genommen und sind nach Aarhus gefahren, um die erste Behandlung anzugehen.  

Am 26.01.2022 wurde dann die erste IUI-Behandlung bei uns in der Klinik durchgeführt. 

„Die Behandlung und überhaupt das ganze miteinander bei euch in der Diers Klinik war sehr angenehm. Es gab nicht dieses Gefühl von Unbehagen. Die Behandlung wurde sehr gut erklärt und wirklich angenehm durchgeführt. Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben, ein nahezu familiäres Gefühl.“   

Das Warten auf den positiven Schwangerschaftstest

Leider war der erste Versuch im Januar 2022 nicht erfolgreich und auch vier weitere Behandlungen haben keine zwei Linien auf dem Schwangerschaftstest hervorgebracht. Die ersten drei Versuche erfolgten sehr nah aneinander.  

„Mitte des Jahres 2022 wurden wir dann quasi ‚gezwungen‘ eine Pause zu machen da es sich mit der Arbeit in dem Moment nicht mehr vereinbaren lies. Anna ist allerdings sehr froh gewesen, dass es so kam. Sie hat sehr mit mir gelitten und konnte es sich nicht mit ansehen, wie schlecht es mir ging, weil es einfach nicht klappen wollte.“  

Die Pause hat beiden gut getan, um neue Kraft zu sammeln: 

„Anfangs war man in der Pause kopfmäßig natürlich noch sehr dabei. Man dachte immer man hätte vielleicht was falsch gemacht, sich nicht richtig vorbereitet oder Ähnliches. Aber irgendwann wurde es weniger und man konnte eine echte Pause machen und man hat einfach mal eine Zeit lang nicht daran gedacht.“ 

Zwischendurch haben die beiden auch überlegt, ob vielleicht eine IVF-Behandlung Sinn machen würde. Michelle und Anna waren sich aber einig, dass sie die Hoffnung noch nicht aufgeben wollten und haben sich für weitere Inseminationsbehandlungen entschieden.  

Der letzte IUI-Versuch 

Nach insgesamt fünf fehlgeschlagenen IUI-Behandlungen haben sich die beiden entschieden, dass sie es noch ein letztes Mal versuchen wollten. Dazu sagt Michelle: 

„Anna wollte dieses Mal schon nicht mehr fahren. Ich habe sie drum gebeten es ein letztes Mal zu versuchen. Und dann hat es funktioniert – manchmal kann ich es immer noch nicht glauben.“   

10 Tage nach der Insemination hatte Michelle das Bedürfnis einen Schwangerschaftstest zu machen.  

„Ich wusste, dass es eigentlich quatsch ist so früh zu testen. Aber mein Inneres sagte es mir.“ 

Als Michelle sich das Ergebnis angesehen hat, konnte sie es kaum glauben. Ein zweiter hauchdünner Strich war erkennbar. Sie hat Anna den Test gezeigt und auch sie konnte die zweite Linie sehen, aber trotzdem konnten die beiden es kaum glauben. Daher fuhr Michelle in die nächste Drogerie und holte mehrere Schwangerschaftstests:  

„Positiv – alle, mit jedem Tag deutlicher. Wir bekommen endlich endlich, endlich ein Baby! 

Wir haben sehr oft sehr viel vor Freude geweint. Manchmal tun wir das heute noch. Beim Schreiben dieser Zeilen sehe ich meinen Jungen und meine Frau an und verspüre pures wahres Glück und unendliche Liebe.“  

Tipps von Michelle und Anna

Als wir Michelle und Anna nach ihren besten Tipps für andere Frauen und Paare mit Kinderwunsch fragen, sagen sie vor allem eins: 

Fahrt. Fahrt nach Dänemark und verliert nicht die Hoffnung. Am Ende des Tages wird es sich lohnen. Und die Diers Klinik wird euch unterstützen, wo Sie nur können.“   

Falls man als Paar den Weg anschlägt, raten die beiden Mamas dazu, dass man sich immer aneinander festhält. 

„Es ist ein schwieriger Weg – für jeden – geht ihn gemeinsam und nicht gegeneinander.“ 

Ein weiterer Tipp, welchen Michelle selbst als „blöd“ bezeichnet, ist, dass man versuchen sollte den Kopf abzuschalten. Der ganze Prozess und der Weg zum Wunschkind können schwierig und anstrengend sein und daher ist es eine gute Idee, wenn man dafür sorgt den Kopf mit anderen Sachen zu beschäftigen: 

„Der Kinderwunschweg ist kein leichter. Man macht sich so viele Gedanken. Macht so viele Tests; Bluttest, Ovulationstests, Schwangerschaftstests. Nimmt viele Vitamine, trinkt nicht mehr, raucht nicht mehr.  

Versucht daher unbedingt den Kopf frei zu kriegen, macht Urlaub, unternimmt was Schönes. Denkt auch mal nicht an den Kinderwunsch.“ 

Hätten Michelle und Anna eins anders gemacht, wäre es, dass sie den Weg in die Klinik früher gegangen wären.  

„Gar nicht erst die Heiminsemination probieren, denn in der Klinik wissen alle was Sie tun und das allein gibt einem schon ein besseres Gefühl.“  

Drei Jahre hat es gedauert, bis Michelle und Anna endlich am Ziel waren. Wie sie selbst sagen, waren es drei Jahre mit Höhen und Tiefen. Zum Glück hat sich aber zum Schluss alles gelohnt. 

„Es hat sich gelohnt die Kilometer zu fahren – nachts um 3 Uhr ins Auto zu steigen – alles aus eigener Tasche zu zahlen. Wir sind diesen Weg nur für uns gegangen, wir haben uns 2 gehabt. 

Heute haben wir unser Baby, ein Wunder. Wir wünschen jedem, der es so sehr versucht, wie wir, dass es klappt – und das wird es ganz sicher.“

Danke ihr beiden, dass ihr so offen und ehrlich über eure Reise erzählt. Euer Aiden kann sich mit euch als Bauchmama und Herzmama glücklich schätzen!

Blogbeitrag verfasst von Line, Kinderwunschkoordinatorin in der Diers Klinik

Anna und Michelle