Insemination, IVF oder Eizellenspende?
Wenn man sich zum ersten Mal in der Kinderwunschwelt befindet, kann es sehr schwierig sein herauszufinden, wo man anfangen soll und welche Behandlungsform die richtige ist.
Wann reicht eine Inseminationsbehandlung und wann sollte man die künstliche Befruchtung in Erwägung ziehen?
Hat man schon seit längerer Zeit mit einem Partner versucht schwanger zu werden oder ist dies der erste Versuch, weil man alleinstehend ist oder in einer lesbischen Partnerschaft lebt?
In diesem Blogeintrag möchten wir Ihnen einen kurzen Einblick in die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten geben und Sie beraten, wann Sie welche Form der Kinderwunschbehandlung überlegen sollten.
Insemination (IUI)
Hier in der Kinderwunschklinik Diers Klinik bieten wir ausschließlich Inseminationsbehandlungen (IUI) an. Dies ist oftmals der erste Schritt der Kinderwunschbehandlung, weil dies die simpelste Form der Behandlung ist, die angeboten wird. Bei der Inseminationsbehandlung sorgen wir dafür, dass die Anzahl der Samenzellen, welche mit einem Katheter in die Gebärmutter geführt wird, optimiert wird. Indem die Samenzellen direkt in die Gebärmutter gelegt werden, helfen wir den Samenzellen auf den Weg und näher an eine Befruchtung, als wenn man es mit einem Partner durch Geschlechtsverkehr probieren würde. Die eigentliche Befruchtung findet aber weiterhin auf natürlichem Weg statt und die Insemination kann daher nicht als künstliche Befruchtung bezeichnet werden.
Inseminationsbehandlung mit Partnersamen
Falls Sie einen Partner haben und Sie schon seit längerem versucht haben auf natürliche Art schwanger zu werden, wäre die Inseminationsbehandlung ein guter Ansatz so lange keine Diagnosen bekannt sind, die etwas anderes andeuten.
Bevor wir die Behandlung beginnen, würden wir immer empfehlen, dass Sie die Qualität der Samen mit einem Spermiogramm testen lassen, weil die Qualität ausreichend sein muss, um bei der IUI verwendet werden zu können. Sollte die Samenqualität etwas niedrig sein, ist dies kein Problem für die Inseminationsbehandlung, aber sollte die Samenqualität sehr niedrig sein, würden wir Ihnen eine andere Behandlungsform empfehlen.
Des Weiteren empfehlen wir, dass die Frau die Eileiterdurchlässigkeit vorab überprüfen lässt, um sicherzustellen, dass eine Insemination erfolgreich sein kann. Diese Untersuchung muss aber nicht durchgeführt werden, bevor die Behandlung beginnen kann.
Wenn alles so weit in Ordnung ist und es damit keine Erklärung für Ihren unerfüllten Kinderwunsch gibt, wäre die Inseminationsbehandlung die Empfehlung für Ihren Behandlungsverlauf.
Inseminationsbehandlung mit Spendersamen
Falls Sie Single oder ein lesbisches Paar sind, und Sie komplett gesund und keine Fertilitätsprobleme bekannt sind, würden wir ebenfalls empfehlen, dass Sie zunächst eine Inseminationsbehandlung probieren. Die Behandlung wird in unserer Klinik im natürlichen Zyklus durchgeführt, welches bedeutet, dass wir die übrigen Faktoren wie Timing und Samenqualität optimieren, bevor die Behandlung durchgeführt wird. Unsere Statistik zeigt eindeutig, dass diese Behandlungsmethode eine sehr erfolgreiche ist, indem unsere Erfolgsquote bei ca. 25 % (Durschnitt für alle Alterskategorien) liegt. Hier können Sie mehr über unsere aktuelle Statistik erfahren.
Wir haben sehr gute Erfahrungen damit, die IUI-Behandlung im natürlichen Zyklus durchzuführen und dies ist unser Spezialgebiet hier in der Diers Klinik. Sollte der Bedarf bestehen, Hormone zu bekommen, ist es aber durchaus auch möglich, dass Sie diese vorab von Ihrem Frauenarzt erhalten.
Manchmal ist es trotzdem notwendig die nächste Stufe der Kinderwunschbehandlung zu betreten, welche die IVF-Behandlung darstellt. Diese Behandlungsmethode bieten wir Ihnen hier in der Diers Klinik nicht an, aber unsere Partnerklinik Diers IVF steht gerne zur Verfügung, um Sie diesbezüglich zu beraten. Lesen Sie im nächsten Abschnitt mehr darüber, ob Sie diese Behandlungsmethode in Erwägung ziehen sollten.
IVF/ICSI
Eine IVF-Behandlung ist eine künstliche Befruchtung, indem die Befruchtung nicht im Körper der Frau stattfindet, sondern in einem Reagenzglas im Labor. Bei dieser Behandlungsmethode wird die Frau vorab mit Hormonen stimuliert, damit mehrere Follikel reifen als es im natürlichen Zyklus der Fall wäre. Die Eizellen in den Follikeln werden dann bei einer Eizellenentnahme entnommen und nachfolgend im Labor mit Samen des Partners oder eines Spenders befruchtet.
Eine avancierte Form der künstlichen Befruchtung nennt sich ICSI (Mikroinsemination). Bei dieser Methode wird im Labor eine einzelne Samenzelle direkt in die Eizelle eingeführt.
Bei sowohl der IVF- als auch er ICSI-Behandlung muss die befruchtete Eizelle im Labor für mehrere Tage reifen, bevor man weiß, wie viele Blastozysten (befruchtete Eizelle an Tag 5/6) die Behandlung mit sich gebracht hat, die dann zurück in Gebärmutter der Frau gelegt werden können.
Meistens wird nur 1 Blastozyste zurückgelegt, wonach man abwarten muss, um zu sehen, ob sich eine Schwangerschaft entwickelt. Sollte die Behandlung mehrere Blastozysten mit sich gebracht haben, können diese eingefroren werden und für eine mögliche zweite Behandlung oder in Zukunft für ein Geschwisterchen verwendet werden.
Niedrige Samenqualität
Eine IVF-Behandlung ist überlegenswert, wenn die Samenqualität des Mannes für eine Inseminationsbehandlung zu niedrig ist. Die ICSI-Methode wird dann empfohlen, wenn die Anzahl der Samenzellen sehr gering ist oder die Samenzellen eine sehr schlechte Beweglichkeit haben.
Keine Eileiterdurchlässigkeit
Falls Sie als Frau sterilisiert wurden oder Endometriose haben, welches dazu geführt hat, dass Ihre Eileiter nicht durchlässig sind, wäre für Sie die IVF-Behandlung notwendig, um schwanger werden zu können.
Außerdem empfehlen wir allen Frauen, die früher eine Unterleibsinfektion, wie z.B. Chlamydien gehabt haben, vorab eine Eileiterdurchlässigkeitsuntersuchung durchführen zu lassen. Sollte die Untersuchung zeigen, dass die Eileiter durchlässig sind, sollten Sie es zunächst mit einer Inseminationsbehandlung probieren. Sollte die Untersuchung jedoch zeigen, dass die Eileiter nicht durchlässig sind, müssen Sie sich auf eine IVF-Behandlung einstellen.
Alter der Frau und niedriger AMH-Wert
Außerdem empfehlen wir, dass Frauen Ende 30 nach mehreren missglückten Inseminationsbehandlungen ihren AMH-Wert messen lassen. AMH steht für Anti-Müller-Hormon und dieses Hormon sagt etwas darüber aus, wie viele Eizellen eine Frau noch hat. Wenn der Wert sehr niedrig ist, würden wir eine IVF-Behandlung empfehlen. Sollte der Wert gut sein, können Sie weiterhin probieren durch die Inseminationsbehandlung schwanger zu werden.
Anforderungen bzgl. BMI bei der IVF/ICSI-Behandlung
Während wir hier in der Diers Klinik keine Anforderungen zum BMI in Bezug auf die Inseminationsbehandlung stellen, möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass die meisten Kliniken, welche die IVF-Behandlung anbieten, strenge Anforderungen zum BMI der Frau stellen, die behandelt werden soll. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass die Hormonbehandlung nicht immer optimal funktioniert, wenn man übergewichtig ist, und zum anderen hängt es mit der Eizellenentnahme zusammen, die sehr riskant ist, weil das Fettgewebe dazu führt, dass die Ärztin mit dem Ultraschall nicht optimal sehen kann, wo die Nadel eingeführt wird.
Sollte der BMI der Frau den Anforderungen der Kinderwunschklinik nicht gerecht werden, wäre es möglich es weiterhin mit Inseminationsbehandlungen zu probieren, falls der Zyklus und die Samenqualität dies zulassen. Sehr gerne beraten wir Sie diesbezüglich genauer. Sie können hier auch mehr über die Inseminationsbehandlung bei Übergewicht in unserer Klinik lesen.
Eizellenspende
Die Eizellenspende ist eine Variation der IVF-Behandlung. Die eigentliche Behandlung bleibt gleich, aber es werden nicht die eigenen Eizellen der Frau verwendet, sondern die Eizellen einer Spenderin. Diese Behandlung ist überlegenswert für Frauen, die älter als 42 Jahre alt sind, weil wir ab dem Alter leider eine sehr hohe Rate mit Fehlgeburten sehen, die vor Allem mit der Eizellenqualität zusammenhängt, welche mit dem Alter abnimmt.
In Dänemark dürfen wir die Kinderwunschbehandlung bis zum 46. Geburtstag der Frau durchführen, welches das Zeitfenster für Frauen Mitte 40 natürlich stark beeinflusst. Anstatt zu viel Zeit für eine teure IVF-Behandlung mit schlechten Chancen zu verschwenden, wird die behandelnde Kinderwunschklinik daher oftmals die Eizellenspende empfehlen.
Die Frau, die schwanger werden möchte, muss in dem Fall nicht selbst eine Eizellentnahme durchmachen, sondern wird nur in Bezug auf den Transfer (Einsetzen der Blastozyste) behandelt. Vorab hat man als Rezipientin die Möglichkeit sich eine Eizellenspenderin auszusuchen, die bestmöglich zu gegebenen Wünschen passt. Informieren Sie sich bei der Klinik, die dies anbietet, welche Auswahlmöglichkeiten es gibt.
Falls Ihnen als Frau vorab bekannt ist, dass Ihr AMH-Wert sehr niedrig ist oder Sie wissen, dass Sie frühzeitig in den Wechseljahren sind, wäre es auch möglich sich die Eizellenspende zu überlegen, weil dies Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft markant erhöhen würde.
Die Eizellenspende kann sowohl bei der Behandlung mit Partnersamen als auch mit Spendersamen durchgeführt werden, wo dann eine sogenannte Doppelspende vorgenommen werden würde. Die Doppelspende ist allerdings nur dann möglich, wenn die Fertilitätsärztin einschätzt, dass es einen medizinischen Grund dafür gibt.
Sind Sie sich weiterhin unsicher?
In diesem Eintrag haben wir Ihnen eine kurze Introduktion zu den verschiedenen Möglichkeiten gegeben, aber falls Sie weiterhin unsicher sind, welche Behandlungsform für Sie die richtige ist, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir stehen jederzeit bereit, um weitere Fragen zu beantworten oder Ihnen weitere Informationen zu geben: info@diersklinik.dk
Falls Sie bereits jetzt wissen, dass für Sie eine künstliche Befruchtung (IVF, ICSI oder Eizellenspende) nötig ist, können Sie unsere Partnerklinik Diers IVF direkt kontaktieren, um mehr zu erfahren: info@diersivf.dk
Wir freuen uns darauf Ihnen weitere Infos bzgl. der Kinderwunschbehandlung hier in Aarhus zukommen zu lassen.