Heiminsemination: Alles, was Sie wissen müssen
Viele alleinstehende Frauen und lesbische Paare probieren es sich den Kinderwunsch durch die Heiminsemination per Bechermethode zu erfüllen. Mit einer Spritzte wird hier der Samen so nah an den Gebärmutterhals geführt, wie möglich. Die Befruchtung findet dabei weiterhin auf natürlichem Weg statt.
Was ist eine Heiminsemination?
Die Heiminsemination kann zuhause in geborgenem Umfeld stattfinden. Die Samen werden per Spritze eingeführt und danach sollte man liegen bleiben und sich ausruhen. Partner oder Partnerin können die Samen einführen und somit wird die Behandlung ein gemeinsames Vorhaben.
Diese Behandlungsart wird meist von Frauen in Betracht gezogen, die sich keine medizinische und klinische Kinderwunschbehandlung wünschen. Vor allem lesbische Paare, Paare mit Transmann, Co-Eltern oder Single-Frauen beginnen mit dieser Behandlung ihre Kinderwunschreise.
Im Vergleich zur intrauterinen Insemination (IUI) in einer Kinderwunschklinik, wird bei der Heiminsemination eine nicht-gewaschene Sameneinheit verwendet. Die Einheit wird mit Hilfe einer Spritze nur bis zum Gebärmutterhals eingeführt.
Bei der IUI wird eine gewaschene Sameneinheit durch den Gebärmutterhals direkt in die Gebärmutter geführt. Auch hier findet die Befruchtung weiterhin auf natürlichem Weg statt. Nur bei der IVF/ICSI-Behandlung (künstliche Befruchtung) findet die Befruchtung im Labor statt, wonach eine befruchtete Eizelle zurück in die Gebärmutter geführt wird.
Überlegungen zur Heiminsemination
Bevor Sie die Heiminsemination angehen, sollten Sie sich beim Frauenarzt untersuchen lassen, damit Sie wissen, dass einer Schwangerschaft nichts im Wege steht. Falls Sie eine Unterleibsinfektion gehabt haben, sollten Sie auch Ihre Eileiterdurchlässigkeit überprüfen lassen, bevor Sie versuchen über die Heiminsemination schwanger zu werden. Darüber hinaus sollten Sie die Samenqualität des Spenders untersuchen lassen.
Rechtliche Überlegungen bei der Heiminsemination
Wichtig ist es auch, dass Sie vorab Ihre rechtliche Situation abklären lassen. Sind Sie Single und wollen Sie die Heiminsemination mit einem bekannten Spender durchführen, sollten Sie klären inwieweit der Spender als Vater im Leben des Kindes teilnehmen wird. Auch als lesbisches Paar mit privatem Spender, sollten Sie vorab klären, ob der Spender als Vater registriert werden soll oder eine Adoption der Co-Mutter durchgeführt wird. Seien Sie sich bewusst, welche Konsequenzen die jeweilige Wahl für alle Teilnehmenden haben wird.
Informationen über den Spender
Da es nicht mehr erlaubt ist Samen von einer Samenbank für die Heiminsemination zu erhalten, müssen Sie die Behandlung mit einem privaten Spender durchführen. Bitte denken Sie darüber nach, welche Informationen Sie über den Spender erhalten können und ob diese fälschlich sein könnten.
Wir empfehlen Ihnen, dass Sie ein Gesundheitsattest anfordern und auch Bluttests vor der Spende anfertigen lassen, um übertragbare Krankheiten auszuschließen. Sichern Sie sich am besten auch, inwieweit der Spender bereits an andere Frauen gespendet hat und wie viele Kinder der Spender dadurch gezeugt hat. Diese Information wird zukünftig auch für Ihr Kind wichtig sein.
Obwohl der Spender anfangs beteuern sollte, dass er nicht als Vater für das Kind da sein möchte, sollten Sie darauf achten, dass er jederzeit das Recht dazu hat. Halten Sie daher am besten schon vor der Heiminsemination Ihre Vereinbarungen schriftlich fest, damit keine Konflikte entstehen.
Vorbereitung zur Heiminsemination
Wenn Sie alle Voruntersuchungen beim Frauenarzt abgeschlossen haben und ein zufriedenstellendes Spermiogramm des Spenders erhalten haben, können Sie die Heiminsemination planen.
Sorgen Sie dafür, dass Sie einen sterilen Becher für die Samenspende haben und eine 5 oder 10 Ml Spritze für das Einführen der Samen.
Ovulationstests
Die Heiminsemination sollte so nah am Eisprung wie möglich durchgeführt werden, um Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie mit Hilfe von Ovulationstests Ihren LH-Anstieg messen. Um den perfekten Zeitpunkt festzustellen, sollten Sie 2-mal täglich Ovulationstests machen. Ein positiver Ovulationstest bedeutet, dass Ihr Eisprung innerhalb der kommenden 24-36 Stunden passieren wird und in diesem Zeitraum sollten Sie die Heiminsemination durchführen.
In unserem Blogbeitrag können Sie mehr über unsere Empfehlungen zu Ovulationstests erfahren.
Samenspende in Verbindung mit der Heiminsemination
Ihr Spender sollte die Möglichkeit haben spontan seine Samenspende abzugeben. Optimal wäre es, wenn die Spende dort erfolgt, wo Sie die Heiminsemination durchführen.
Um die bestmögliche Samenqualität zu erhalten, sollte der Spender mindestens 48 Stunden keinen Samenabgang gehabt haben.
Falls Ihr Spender seine Samenspende transportiert, sollte der Transport nicht mehr als 1 Stunde dauern. Der Spender muss dabei darauf achten, dass die Samen warmgehalten werden. Am besten sollte der Becher nah am Körper transportiert werden.
Behandlungsablauf der intrauterinen Insemination (IUI)
Bei der IUI-Behandlung steigen Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft im Vergleich zur Heiminsemination. Bei der Heiminsemination kann die Sameneinheit nur bis zum Gebärmutterhals geführt werden, wobei die gereinigte Sameneinheit bei der IUI durch den Gebärmutterhals direkt in die Gebärmutter geführt wird. Auf die Weise werden die Samenzellen noch näher an die Eizelle gebracht.
Bevor die IUI durchgeführt wird, wird immer ein Ultraschall durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Behandlung nichts entgegen spricht. Beim Ultraschall kann die Dicke der Gebärmutterschleimhaut überprüft werden und es wird kontrolliert, inwieweit 1 oder mehr Follikel gereift sind. Damit kann auch gesehen werden, ob der Eisprung bereits stattgefunden hat oder nicht.
Im Vergleich zur Heiminsemination haben Sie somit eine größere Sicherheit, dass das Timing richtig ist und indem die Samen per Katheter in die Gebärmutter geführt werden, haben Sie bessere Chancen schwanger zu werden. Die Heiminsemination sollten Sie niemals mit Katheter durchführen. Dies kann nur von einer ausgebildeten medizinischen Fachkraft gemacht werden.
Um mehr über den Ablauf der IUI zu erfahren, können Sie hier weitere Infos erhalten.
Bietet die Diers Klinik eine Heiminsemination an?
Die kurze Antwort lautet: Nein.
Es ist bei uns nicht möglich eine Heiminsemination durchzuführen. Als Kinderwunschklinik haben wir eine Zulassung, die uns genehmigt die IUI durchzuführen und diese muss von einer medizinischen Fachkraft ausgeführt werden.
Früher gab es die Möglichkeit über eine Samenbank Samen für die Heiminsemination zu bestellen. Dies ist allerdings nicht mehr möglich, da dadurch die Rückverfolgbarkeit von Samen zu Empfängerin nicht garantiert werden kann. Samenbanken dürfen Sameneinheiten nur noch an Gewebeinstitute versenden.
Obwohl die IUI-Behandlung bei uns in der Klinik durchgeführt wird, bemühen wir uns immer um eine entspannte und geborgene Atmosphäre. Es ist uns besonders wichtig, dass sich bei uns alle wohlfühlen und sich nichts klinisch anfühlt. Lesen Sie hier die Erfahrungsberichte unserer Kundinnen, die immer wieder über die lockere Stimmung in unserer Klinik überrascht sind.
Sollten Sie an der IUI-Behandlung in unserer Klinik Interesse haben, kontaktieren Sie uns gerne, um mehr über diesen Prozess zu erfahren. Sie können auch kostenlos und unverbindlich hier einen Termin für das Erstgespräch mit uns ausmachen.
Falls Sie die Heiminsemination planen, hoffen wir, dass wir Ihnen bei der Vorbereitung hiermit helfen konnten. Wir wünschen Ihnen ganz viel Glück auf Ihrer Kinderwunschreise!