12 Jahre unerfüllter Kinderwunsch
Sonja und Stefan sind seit fast 20 Jahren ein Paar und kommen aus der Nähe von Hamburg. Stefan ist 43 Jahre alt uns Sonja konnte dieses Jahr ihren vierzigsten Geburtstag feiern. 2 Monate nach dem runden Geburtstag von Sonja konnte das Paar endlich ihre kleine Tochter auf der Welt willkommen heißen.
Der Weg zur Erfüllung des Kinderwunsches war für das Paar leider sehr lang und steinig. In diesem Blogbeitrag erzählen die beiden uns ihre Kinderwunschgeschichte.

Unerfüllter Kinderwunsch
Stefan und Sonja sind seit 15 Jahren bereits verheiratet und sie waren sich von Anfang an einig, dass sie sich Kinder wünschen. Als Sonja 28 Jahre alt war und Stefan 31, haben die beiden sich beschlossen ihre Familie zu erweitern.
„Wir haben es ganz langsam angehen lassen und es ca. 2 Jahre versucht. Dann haben wir uns untersuchen lassen und es kam raus das Stefan durch eine Erkrankung als Kind so gut wie unfruchtbar ist und die Chancen auf natürlichem Weg schwanger zu werden sehr gering sind.“
Kontakt zur Kinderwunschklinik
Ein halbes Jahr nach dieser schweren Mitteilung hatte das Paar ihren ersten Termin bei einer deutschen Kinderwunschklinik.
Das Erlebnis bei der Klinik war leider nicht wie erhofft. Auf den Termin musste das Paar erstmals mehrere Monate warten und es gab vorab sehr viel Papierkram, was ausgefüllt werden musste. Beim Termin selbst wurde Blut abgenommen und Stefan wurde von einem anderen Arzt nochmals untersucht.
Die Ergebnisse dieser Voruntersuchungen sollten dann beim zweiten Termin in der Klinik mitgeteilt werden. Beim zweiten Termin bekamen Sonja und Stefan folgende Mitteilung: „Sie müssen abnehmen.“
Abnehmen – leichter gesagt als getan
Sonja bemühte sich abzunehmen. Jahrelang versuchte sie es mit allen möglichen Mitteln und auch mit Unterstützung von Ärzten und Ernährungsberatern.
„Ich habe zwar abgenommen, es aber nicht so weit geschafft wie die Klinik es verlangte. Inzwischen sind Jahre vergangen und uns lief die Zeit davon.“
Nach 5-6 Jahren mit unerfüllten Kinderwunsch hat das Paar einen weiteren Termin mit der Kinderwunschklinik vereinbart:
„Mit der Hoffnung, dass die bisherige Abnahme reicht und wir es nun endlich versuchen dürfen. Aber wir wurden wieder abgewiesen.
Wir waren so traurig und verzweifelt das wir es nicht mal versuchen dürfen, dass wir erstmal mit dem Thema Kinderwunsch abschließen wollten.“
Insemination trotz Übergewicht
Sonjas Ärztin bemerkte, wie sehr Sonja und Stefan unter dem unerfüllten Kinderwunsch litten und hat die beiden ermutigt, dass sie sich nach Alternativen im Internet umschauen sollten. Dabei ist Sonja auf die Diers Kinderwunschklinik gestoßen.
„Die Idee uns den Kinderwunsch mit einer Samenspende zu erfüllen, stand bereits vor ein paar Jahren im Raum. Durch die Informationen auf der Internetseite von Diers haben wir erfahren, dass es trotz Übergewicht die Möglichkeit gibt eine Insemination mit einem Spender durchzuführen.“
Stefan und Sonja haben sich die Internetseite angesehen und eine Woche Bedenkzeit benötigt, bevor Stefan ein Kontaktformular ausfüllte. Kurz danach hatte das Paar auch schon ihr Erstgespräch mit unserer IUI-Abteilung, welches telefonisch geführt wurde.
„Das erste Telefonat mit der Klinik war toll. Uns wurden alle Fragen beantwortet und man fühlte sich gleich gut aufgehoben. Wir hatten natürlich die Sorge, dass auch hier das Übergewicht wieder zu einer Absage führt, aber die Bedenken wurden uns auf eine nette verständnisvolle und freundliche Art genommen.“
Direkt nach dem Erstgespräch, haben Sonja und Stefan die benötigten Ovulationstests im Drogeriemarkt gekauft und freuten sich einfach, dass sie jetzt eine Chance bekommen würden:
„Wir hatten wieder Hoffnung und waren auch ein wenig aufgeregt.“
Die Wahl des Spenders
Die Spenderwahl war erstmal keine einfache für Sonja und Stefan.
„Wir mussten erstmal überlegen, ob wir eine offene oder geschlossene Spende möchten. Wir haben dazu sehr viel recherchiert, darüber gesprochen und uns dann für eine offene Spende entschieden.“
Die Kriterien bei der endgültigen Auswahl waren nicht viele. Das Wichtigste für die beiden war die Körpergröße, da sowohl Sonja als auch Stefan recht groß sind. Ein Kriterium war daher, dass der Spender mindestens 185 cm groß sein sollte.
Da beide auch grüne Augen haben, fanden Stefan und Sonja dies ebenfalls schön, obwohl ihnen klar war, dass dies nicht bedeutet, dass das Kind automatisch grüne Augen bekommen würde.
„Das Wichtigste war uns wahrscheinlich die kleine persönliche Nachricht, die der Spender an das Kind geschrieben hat.“
Die IUI-Behandlung
Die erste Fahrt nach Aarhus fand im Juni 2023 statt. Leider konnte Stefan an dem Tag nicht dabei sein und deswegen ist Sonja mit ihrer Mutter angereist. An dem Tag war Sonja sehr nervös und aufgeregt, welches nur verständlich ist. Endlich ging es los.
„Wir sind morgens los und hatten eine Hinfahrt von etwa 4 Stunden vor uns. Sehr hilfreich waren die zusätzlichen Informationen zu den Parkmöglichkeiten, die wir von Diers vorab erhalten haben. Wir sind in der Klinik sehr freundlich empfangen worden und ich habe keine 5 Minuten gewartet, da ging es schon ins Behandlungszimmer.“
Die Behandlung hat das Paar nicht als anstrengend oder schwierig empfunden. Das Schwierigste war eindeutig das Warten nach der IUI-Behandlung:
„Die 14 Tage, bis wir einen Schwangerschaftstest machen konnten, war wahrscheinlich das anstrengendste.“
Ein positiver Test nach 12 Jahren
Sonja und Stefan waren im Sommer 2023 insgesamt zu 3 IUI-Versuchen in Aarhus und wie es das Sprichwort sagt, waren alle guten Dinge 3. Der Schwangerschaftstest war 14 Tage nach der dritten Behandlung positiv. Dazu sagt Sonja:
„Ich konnte es erst nicht glauben. Den ersten Test nach der dritten Behandlung, habe ich gleich 14 Tage später morgens gemacht. Der zweite Strich auf dem Schwangerschaftstest war aber kaum zu sehen.“
Am selben Vormittag fuhr Sonja zu ihrer Schwester und auf dem Weg dorthin kaufte sie 2 weitere Tests:
„Als ich den zweiten Test dann bei meiner Schwester durchgeführt habe und dieser eindeutig positiv war, kamen meiner Schwester sofort die Tränen vor Freude.
Bei mir dauerte es noch ein paar Minuten, bis ich es realisiert habe. Nach fast 12 Jahren hatte ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand.“

Die Schwangerschaft verlief ohne Probleme. Sonja hatte abends etwas Übelkeit und in den letzten Wochen Wassereinlagerungen, aber sonst gar keine Beschwerden. Trotzdem war sie nervös:
„Die ganze Schwangerschaft über hatten wir Sorge, dass noch irgendwas passiert. Vor allem in den ersten Monaten, wobei Stefan wesentlich positiver war, und immer wieder sagte es wird alles gut gehen.“
Und zum Glück sollte Stefan Recht behalten. Die Tochter der beiden kam pünktlich in der 40. Schwangerschaftswoche auf die Welt und war von Beginn an vollkommen gesund und einfach nur perfekt.
„Wir sind jeden Tag dankbar und überglücklich das wir sie haben.“
Informiert euch!
Als wir Sonja und Stefan fragen, was sie anderen gerne mit auf dem Weg geben möchten, ist für beide klar:
„Wir können anderen Frauen, ob solo oder zu zweit nur raten, wenn der Kinderwunsch da ist, sich zu informieren welche Möglichkeiten es gibt und sich nicht zu schnell entmutigen lassen.
Wir hätten gerne früher von der Diers Kinderwunschklinik erfahren und dass es die Möglichkeit für uns gibt. Fast 12 Jahre mit einem unerfüllten Kinderwunsch sind eine lange Zeit.“
Jetzt, wo die beiden ihre Tochter bei sich haben, denken sie immer wieder daran, dass es im Nachhinein doch so einfach war:
„Ein sehr nettes Telefonat, insgesamt 3 Fahrten nach Aarhus, keine Medikamente oder Hormone, keine Komplikationen und jetzt sind wir zu dritt. Für uns war die richtige Entscheidung auf unser Bauchgefühl zu hören.
Wir sind der Diers Klinik sehr dankbar.“
Liebe Sonja und Stefan – auch wir in der Diers Kinderwunschklinik sind euch sehr dankbar. Dankbar, dass wir euch in der IUI-Abteilung begleiten durften und dankbar, dass wir eure Geschichte erzählen dürfen.
Ihr seid wundervolle Menschen und wir wünschen euch und eurer kleinen Maus nur das Beste dieser Welt.
Blogbeitrag verfasst von Line, Kinderwunschkoordinatorin bei Diers IUI